Imkerei Dieter Gampe

 
Kleiner Einblick in die

BIENENKUNDE


Ableger
Als Ableger wird ein junges Bienenvolk bezeichnet, das der Imker sozusagen künstlich bildet. Er entnimmt dazu aus einem bestehenden Bienenvolk mehrere Futterwaben und Brutwaben, fügt weitere Leerwaben hinzu und hängt sie in eine leere Beute. Arbeitsbienen und Drohnen werden mit übernommen. Auf diese Weise bildet sich ein neues Bienenvolk. Manche Imker setzen auch selbst eine neue legefähige Bienenkönigin zu, um die Gründung eines neuen Staates zu beschleunigen.
Ambrosia
Ambrosia, die griechische Speise der Götter, setzt sich zusammen aus Pollen, Honig und Wachs und wird hauptsächlich zur Wintereinfütterung eingesetzt.
Apis mellifera
Der lateinische Name der Honigbiene ist Apis mellifera. Die Honigbiene unterteilt sich in unterschiedlichste Arten und Rassen.
Aroma
Honig besteht in der Regel aus mehr als 150 unterschiedlichen Aromastoffen. Die Aromen sind abhängig von den jeweiligen Trachtpflanzen, aber auch vom Grad der Süße und Säure eines Honigs.
Ausrüstung
Die Ausrüstung eines Imkers besteht aus der Beute (also der Unterkunft für die Bienen), der Kleidung, einem Smoker, einer Pfeife oder einem Tuch mit Nelkenöl, Werkzeug wie Abkehrbesen, Stockmeißel und Zerstäuber mit Wasser gefüllt, der Honigschleuder, den Geräten zum Rähmchenbau und last but not least aus dem Bienenvolk (siehe auch „Dathepfeife“, „Smoker“, „Stockmeißel“ und „Nelkenöl“).
Beute
Als Beute wird der Bienenkorb oder das Bienenhaus bezeichnet. So gibt es die Strohbeute, den Bienenkorb, oder die Klotzbeute, ein ausgehöhlter Baumstamm. Beide sind künstliche Behausungen. Größte Bedeutung hat heute allerdings die Magazinbeute, eine Behausung, die aus verschiedenen einzelnen Zargen mit Rähmchen modular zusammengesetzt wird.
Bienen
Bienen gehören biologisch zu den Hautflüglern. Sie ernähren sich rein vegetarisch. Die Honigbiene, eine Gattung der Bienen, ist in Deutschland heimisch. Sie untergliedert sich wiederum in unterschiedliche Bienenrassen, so zum Beispiel in die Dunkle Europäische Biene, die Kärntner Biene und die Italienische Biene. Die bekannteste Rasse aber ist die Buckfast-Biene, die 1916 von einem Benediktinermönch im Kloster Buckfast gezüchtet wurde.
Ernährung
Bienen sind Vegetarierinnen. Anders als vermutet, machen sie auch nicht wilden Bienen Nahrung und Lebensraum streitig. Sie besuchen keine einzeln stehenden Blühpflanzen, sondern lediglich große Blütenareale, die als Nahrungsquelle für einen großen Bienenstock ausreichen (siehe auch „Tracht“).
Frühtracht
Die Tracht umfasst das gesamte Nahrungsangebot der Bienen an Nektar, Pollen und Honigtau. Die Frühtracht ist die Tracht, die zur ersten Honigernte eines Jahres führt. Neben der Frühtracht gibt es auch noch die Sommertracht und die Spättracht.
Geruchssinn
Den besten Geruchssinn unter den Bienen haben die Drohnen. Ihre Geisseln enhalten besonders viele Riech-, Poren- und Membranplatten. Man schätzt, dass es etwa 30.000 sind. Eine Arbeitsbiene hingegen verfügt nur über circa 6.000 Riechplatten.
Honig
Die Nahrungsreserve der Bienen ist der Honig. Er sorgt dafür, dass das Bienenvolk auch im Winter ausreichend Nahrung hat. Aus Nektar und Honigtau machen die Bienen den Honig. Dazu versetzen sie die Lösung mit Kohlenhydraten und anderen Stoffen, die dem Honig das Wasser entziehen. Honig ist ein reines Naturprodukt. Er besteht lediglich aus drei Substanzen: dem Nektar der Pflanzen, dem tierischen Honigtau und den von den Bienen zugesetzten Stoffen zur Verarbeitung.
Imkerei
Die Imkerei ist ein sehr aufwändiges Hobby oder ein Vollzeitjob für den Berufsimker. Voraussetzung dafür ist immer eine enge Verbundenheit mit der Natur. Der Imker muss genau beobachten können und wissen, welche Tracht gerade blüht. Er muss die Temperaturen einschätzen können, um den Bienenstock gegebenenfalls zu schützen. Er muss Krankheiten bekämpfen und letztendlich den Honig machen. Zu jedem Zeitpunkt muss der Imker über die Größe, den Gesundheitszustand und den Ernährungszustand seines Bienenvolkes Bescheid wissen.
Königin
Die Königin oder Weisel ist die einzige Biene im Bienenvolk, die geschlechtsreif ist. Solange sie lebt, sind die Eierstöcke der Arbeitsbienen nicht vollständig entwickelt. Ein von ihr abgesondertes Pheromon, die Königinnensubstanz, verhindert dies. Aus den von Drohnen begatteten Eiern der Königin entwickeln sich neue Arbeiterinnen oder auch eine neue Königin.
Krankheiten
Zu den wichtigsten Krankheiten der Bienen zählen die Varroose, die Amerikanische Faulbrut, die Nosematose und die Accariose. Man unterscheidet Brutkrankheiten und Erkrankungen der erwachsenen Biene. Neben Viren, Bakterien und Pilze gelten insbesondere Parasiten wie Milben als Verursacher von Bienenkrankheiten.
Lagerung
Der Imkerbund empfiehlt, Honig immer kühl und dunkel zu lagern. Der Deckel sollte dazu immer fest verschlossen sein, damit keine Luft und Feuchtigkeit in das Honigglas eindringen. Sie würden seinen Geschmack verändern. In einem geschlossenen Gefäß kann der Honig allerdings ohne Qualitätseinbußen über Jahre gelagert werden.
Nahrung
Die Nahrung der Bienen besteht zum großen Teil aus Pollen. Pollen enthält besonders viel Eiweiß und bildet daher die ideale Ergänzung zum zuckerhaltigen Nektar oder Honigtau.
Nektar
Die zuckerhaltige Lösung, die die Blüten der meisten Pflanzen absondern, ist der Nektar. Aus ihm erzeugen die Bienen den Honig.
Pollen
Samenpflanzen produzieren Blütenstaub zur Fortpflanzung, den Pollen. Die Bienen nutzen den eiweißhaltigen Pollen vor allem als Nahrungsmittel.
Sommertracht
Honig, der in den Sommermonaten geerntet wurde, wird oft als Sommertracht bezeichnet. Sommerhonig ist daher überwiegend Blütenhonig von Wald- und Wiesenpflanzen, die im Juni oder Juli blühen. Er ist meist mild und hat ein zartes Aroma. Ist der Sommer besonders heiß, wird mehr Honigtauhonig produziert. Er ist im Geschmack kräftiger und auch von einer dunkleren Farbe.
Stockmeißel
Zum Werkzeug eines Imkers gehört auch ein Stockmeißel. Mit ihm lassen sich fest sitzende oder klemmende Rähmchen lösen. Nicht selten haben die Bienen die Rahmen mit ihrem Kitt so fest verankert, dass der Imker sie ohne Hilfsmittel nicht lösen kann. Mit dem Stockmeißel lassen sie sich jedoch meist ganz leicht aushebeln. Auf der Rückseite des Stockmeißels befindet sich übrigens eine scharfe Klinge. Sie lässt sich hervorragend dazu einsetzen, um Wachs abzukratzen oder Propolis abzuschaben.
Tracht
Die Gesamtheit der Nahrungsquellen, also Pollen, Nektar und Honigtau werden als Tracht bezeichnet. Eine reiche Tracht bedeutet auch eine große Honigernte. Große Flächen an Blühpflanzen bezeichnet man daher auch als Massentracht, kleine, spärliche als Läppertracht. Bei der Honigproduktion spricht man auch von Frühtracht, Sommertracht und Spättracht, unterscheidet also nach Erntezeitpunkt.
Umweiseln
Tauscht der Imker die Königin aus, so nennt man das Umweiseln. Wird dieser Austausch vom Bienenvolk selbst vorgenommen, spricht man von einer stillen Umweiselung.
Volk
Ein Honigbienenvolk besteht in der Regel aus bis zu 40.000 Bienen, darunter fast ausschließlich weibliche Bienen. Lediglich in den Sommermonaten werden Drohnen herangezogen. Das Bienenvolk oder Bien bildet eine Einheit. Manche vergleichen es mit einem lebenden Organismus. Jedes Rädchen greift ins andere. Die Arbeitsteilung unter den Bienen sorgt dafür, dass alle Aufgaben ausgeführt werden: so zum Beispiel die Pflege der Brut, das Sammeln von Nahrung, die Weiterverarbeitung zu Honig und die Anlage von Nahrungsvorräten. Wichtigstes Instrument dafür ist eine funktionierende Kommunikation.
Weisel
Die Weisel ist die Bienenkönigin des Volkes. Sie ist als einzige der Bienen geschlechtsreif. Aus ihren Eiern entstehen die neuen Arbeiterinnen und Königinnen des Biens. Damit die Weisel in der Weitergabe ihres Erbgutes nicht mit anderen Bienen konkurrieren muss, sondert sie die Königinnensubstanz ab. Das ist ein Pheromon, das die Entwicklung der Geschlechtsorgane bei den anderen Bienen unterbindet. Gleichzeitig ist es das Erkennungszeichen des Bienenvolkes.
Winterruhe
Im Winter befindet sich keine Brut im Bienenstock. Sinken die Temperaturen unter ein gewisses Maß, so ziehen sich die Bienen vollständig in ihren Stock zurück. Damit die Temperatur im Inneren nicht unter 20°C absinkt, rücken sie dicht zusammen und wärmen die Königin. Dabei rotieren die Arbeiterinnen ständig, damit sie nicht zu stark auskühlen. Bienen halten also keinen Winterschlaf.
Wirtschaftsvolk
Im ersten Jahr seines Bestehens wird das Bienenvolk als Jungvolk bezeichnet. Ab dem darauffolgenden Jahr ist es ein Wirtschaftsvolk, das durch die Produktion von Honig wirtschaftlich arbeitet.
Zucht
Bei der Bienenzucht muss der Imker geeignete Königinnen und Drohnen für das neue Bienenvolk auswählen. Dazu muss der Imker sein Bienenvolk eingehend beobachten und sich Notizen über den Zustand des Volkes machen. Je nach Zuchtziel legt er dabei auf unterschiedliche Eigenschaften Wert. Manche Imker wählen die Bienen nach ihrer Sanftmut aus, andere nach ihrer Winterfestigkeit oder ihrer Schwarmneigung. Die Zuchtwahl oder Körung erfolgt schließlich aufgrund der Einschätzung des Imkers bezüglich der Qualität des Erbguts.